Über uns

Schicksal mit Schraubenschlüssel

Es ist ein kleiner Zettel, mehrere Jahrzehnte alt. Der Text darauf wurde noch mit einer Schreibmaschine geschrieben.

Den Niedermoser tu´n wir hier beschreiben,
die Technik kann er gut leiden.
Am Auto werkt er Tag und Nacht
danach er wieder gerne lacht.

„Der ist noch aus meiner Schulzeit von der Schülerzeitung“, schmunzelt Martin Niedermoser. „Das Basteln und Schrauben an Autos wurde mir wohl in die Wiege gelegt.“ So verwundert es nicht, dass der Hopfgartner Auto-Mechaniker lernt und in seinen Job aufgeht. Als er nach der Meisterprüfung beschließt, ein Haus zu bauen, nimmt er sich ein Jahr Auszeit. Doch das Schicksal hat etwas anderes mit ihm vor und kommt zu ihm in Form eines alten Mannes.

Der Mann und der Schraubenschlüssel

Dem alten Mann gehört eine kleine Werkstatt mitten in Hopfgarten. Sie erinnert mehr an die Garage eines Hobbybastlers als an eine richtige Autowerkstatt. Immer wieder schaut er bei Martin vorbei, bittet ihn um Hilfe bei kniffligen Reparaturen. „Und dann hat er irgendwann ganz unvermittelt zu mir gesagt: mach du weiter, übernimm du meine Werkstatt.“ Die Liebe zu Schraubenschlüssel, Motor und Hebebühne lässt ihn nicht lange überlegen, obwohl die zur Werkstatt umfunktionierte, aufgelassene Tankstelle alles andere als ein Schmuckstück ist. „Aber dort fand ich das, was ich in all den anderen Autohäusern und Werkstätten gesucht hatte.“

Die Nacht mit dem Auto

Mit einem Strahlen erzählt Martin von seinen Anfängen als Unternehmer, wenn er damals zur Erfüllung der Kundenwünsche Tag und Nacht arbeitet. Zu den Öffnungszeiten betreut er die Kunden, die Nacht hindurch repariert er Autos. Nahe am Kunden sein, reden, auf spezielle Wünsche eingehen, eine familiäre Atmosphäre – das, was er in anderen Autohäusern gesucht hatte, kreiert er mit seinem eigenen. Die Mundpropaganda trägt Früchte. Martin baut die kleine Werkstatt aus, sein Mitarbeiterstamm wächst auf 20 Personen, er gründet einen 24 Stunden Abschleppdienst, „weil mir der Service für unsere Kunden am Herzen liegt.“ Als vor zwölf Jahren endgültig alles aus den Nähten platzt, baut er gemeinsam mit seiner Frau ein neues Autohaus. Sie erweitern ihr Angebot vom Autoverkauf über Reparaturen bis hin zur eigenen Motorradwerkstatt, einer Lackiererei, einer Versicherungsstelle, Finanzierungsmöglichkeiten und der Anmeldestelle. Inzwischen verkaufen und beraten die Beiden persönlich. 24 Mitarbeiter kümmern sich um Autos, Zweiräder, Versicherung, Finanzierung, Anmeldung und Co.

Vom Reifenhotel und 48 Lieferungen

„Entscheidend ist für uns, dass wir unsere Kunden persönlich betreuen können. Wir wollen kein Global Player werden, auch nicht unendlich wachsen. Viel lieber sind wir ein regionaler Versorger mit direktem Kontakt zu unseren Kunden. Wir wollen die Bedürfnisse und Wünsche kennen, um sie dann umzusetzen.“ Und so kommt es, dass derzeit rund 1.400 Reifen im Reifenhotel ihre Saisonpause verbringen, täglich 48 Ersatzteillieferungen, während des Tages jede halbe Stunde eine, für schnellstmögliche Reparaturen sorgen.